Das „unbekannte Fulda“ beeindruckt Mitglieder des Vereins Bürger für Niederaula e.V.
Wussten Sie, wer Balthasar Nuss war, kannten sie das furchtbare Schicksal von Merga Bien? Beide Personen sind mit der Geschichte der Stadt Fulda verbunden. Man kennt das wunderbare Barockensemble der Domstadt, das alte Rathaus – ein Juwel der Fachwerkbaukunst. Aber viele historische und baugeschichtliche Einzelheiten unserer Nachbarstadt sind vielen nicht bewusst. Deshalb unternahmen Mitglieder und Gäste des Vereins „Bürger für Niederaula e.V.“ eine Reise nach Fulda. Unter dem Motto „das unbekannte Fulda“, führte der 1. Vorsitzende, Dr. Heinrich Hellwig, der lange Jahre in Fulda beruflich tätig war, die Gruppe zu den bedeutendsten Sehens-würdigkeiten der Domstadt.
In Fulda angekommen, fuhr der Bus sehr langsam an der Gaststätte „Zum Waldschlösschen“ vorbei, warum? Dort befand sich vor 400 Jahren die Hinrichtungsstätte für Hunderte unschuldig verbrannter „Hexen“. Balthasar Nuss war seinerzeit Zentgraf in Fulda. Er leitete von 1603-1606 als Malefizmeister die Hexenprozesse. Mehr als 250 Menschen fielen ihm zum Opfer, darunter auch Merga Bien. Ihr grausames Schicksal bewegte selbst das Reichskammergericht (damals in Speyer). Auch dieses dunkle Kapitel der Hexenverfolgung gehört zu Fulda, war aber – Gott sei Dank – 100 Jahre später vorüber. Im Fuldaer Barockviertel entstanden ab 1704 Bauwerke von bleibender Schönheit: der Dom, das Residenzschloss der Fuldaer Fürstäbte und -bischöfe, die Adelspaläste und die Orangerie mit dem herrlichen Apollosaal. Ihre Besichtigung war wichtigster Teil des Besichtigungsprogramms. Den Abschluss bildete eine Führung durch das Deutsche Feuerwehrmuseum. Hier waren besonders die jüngeren Besucher von den verschiedenen historischen Löschfahrzeugen begeistert.
Nach den vielen interessanten Eindrücken wird verständlich, dass Tausende von Fernseh-zuschauern vor kurzem Fulda zur schönsten Stadt Hessens wählten. Bei herrlichem Sommer-wetter ließen die Fahrtteilnehmer den Tag mit einer Einkehr in der Wiesenmühle am Fuldaufer ausklingen.